Meine Leidenschaft für die Fotografie begann als Jugend­licher. Mit 17 Jahren hatte ich mir meine erste Minolta x-300 zusammengespart, die mich bis zum Ende meines Studiums begleitete. Das Berufsleben zwang mich leider eine Fotopause einzulegen.

2007 begann ich wieder zu fotografieren. Inzwischen domininierte die digitale Fotografie, das hielt mich jedoch nicht davon ab, weiter analog zu arbeiten. Ich richtete mir ein eigenes Fotolabor ein und ziehe seitdem meine Bilder selber ab. Rat hole ich mir gerne bei Otto Beyer, der sehr bekannt in der Schwarzweiß-Szene ist.

Portraits von Menschen aus vergangenen Zeiten faszinieren mich immer wieder. Mich interessieren die Persönlichkeit eines Menschen und die Bedingungen unter denen er gelebt und gearbeitet hat. Entsprechend sind die Themen meiner Fotos: Ich habe inzwischen viele Menschen in ihrer (Arbeits-)Umgebung portraitiert, und es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Prozesse in der Arbeitswelt seien können.

Bei den Fotos steht für mich der dokumentarische Charakter im Mittel­punkt. Die Bilder sollen eine neue Perspektive, einen anderen Standpunkt oder Zusam­men­hang zeigen, ohne dabei das Motiv zu sehr zu verfremden. Die Be­ar­beitung des Bildes bei mir beschränkt sich meist auf die Auswahl des Aus­schnitts, die An­passung des Kontrastes und der Farben sowie das Aufhellen/Abdunkeln be­stimm­ter Bereiche. Bearbeitungen darüber hinaus, sehe ich eher kritisch.

Zu einer Dokumentation und zu meinen Motiven passt die analoge Schwarzweiß-Fotografie perfekt. Das Mittelformat bietet eine hervor­ragende Qualität. Häufig stelle ich die Belichtung manuell ein und messe mit dem Handbelichtungsmesser. Das klingt im digitalen Zeitalter umständlich, jedoch gewinne ich durch die Langsamkeit des Vorgehens Zeit, meine Arbeit noch mal zu reflektieren. Und es ist immer wieder eine große Freude zu sehen, wie im Fotolabor nach und nach ein Bild entsteht.